Asterisk – was ist die Alternative?

Als Asterisk im Jahr 2004 in der Version 1.0 erschien, boten die klassischen Hersteller praktisch keine VoIP-Telefonanlagen an. Heute sind hingegen praktisch alle neuen Telefonanlagen VoIP basiert, viele davon mit einem Asterisk-Kern, welches über ein lizenzpflichtiges Web-Interface konfiguriert wird.
So hat eine Umfrage der Eastern Managment Group 2008 ergeben, dass der Marktanteil von Telefonanlagen in Nordamerika mit OpenSource bereits größer als der jedes anderen Herstellers und Asterisk hat daran mit 88% die herausragende Führungsposition inne. Asterisk hat sich somit schnell von einer kleinen Nischenanwendung zu einer führenden Lösungsplattform für Telefonie entwickelt, an der weltweit über 400 Personen mit entwickeln bzw. mit entwickelt haben.
Zwischenzeitlich sind noch alternative open Source Telefonanlagen entwickelt worden: Insb. FreeSWITCH, YATE und SIPxECS. In enger Verbindung dazu stehen noch SIP-Proxys (wie Kamailio), die insb. bei Cloud-Anlagen für die Skalierbarkeit und Sicherheit sorgen.
Ehrlicherweise richtet sich jedoch die primäre Telekommunikations-Entscheidung weniger nach Asterisk-basiert, open Source oder proprietär, sondern eher nach der Unterstützung von Standard-SIP-Telefone von einem der führenden Hersteller (für mich sind dies zur Zeit snom, yealink und poly): Denn es ist defacto unerheblich, welche Basis sich hinter einem lizensierten (oder auch offenen) TK-Web-Interface verbirgt (und kaum jemand möchte ohne Web-GUI eine Telefonanlage dauerhaft betreiben)! So sind zwar individuelle Anpassung an bestehenden Systemen wie Gemeinschaft, FreePBX oder FusionPBX theoretisch möglich, jedoch sind diese äusserst komplex und sollten sehr wohl überlegt sein. Nur sehr wenige Telefonanlagen, die nicht auf open Source basieren, unterstützen diese SIP-Telefone (zum Teil). Mir sind hier nur 3CX, Vodia Networks sowie von NEC SIP@NET bekannt.